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Dort wo der Notruf 112 ankommt

Erlebten mit Kadriye Gülöz (hinten rechts) einen aufregenden Tag in der Großleitstelle-Oldenburger-Land, die Juniorhelfer der Grundschule Lange -Straße. Mit dabei, Lehrkraft Caroline Brünger (hinten mitte) und Thomas Zyweck (hinten links) vom DRK.

Ganderkesee – DRK Juniorhelfer/innen der Grundschule Lange Straße erleben aufregenden Tag in der Großleitstelle-Oldenburger-Land. „Notruf Feuerwehr und Rettungsdienst – wo genau ist der Einsatzort“, dieser Satz prangert an der Wand im Schulungsraum der Großleitstelle-Oldenburger-Land, und das mit gutem Grund. „Dies ist für uns die wichtigste Information in einem Notruf, daher beginnen wir jedes Telefonat mit diesem Satz“, erklärt Mitarbeiterin Kadriye Gülöz, den Schülerinnen und Schülern der Juniorhelfer des Deutschen Roten Kreuzes an der Grundschule Lange-Straße in Ganderkesee. Der Vorteil dieser expliziten Nachfrage - im Falle einer Verbindungsstörung oder eines kompletten Abbruchs des Gespräches, ist zumindest der Notfallort bekannt und Hilfe kann entsendet werden. „Zwischen 700 und 800 Mal am Tag hört man die Disponentinnen und Disponenten hier bei uns in der Leitstelle diese Frage stellen“, erklärt Gülöz, die selbst in Ganderkesee aufgewachsen ist und ebenfalls die Grundschule in der Lange Straße besucht hatte, weiter. Die Zuständigkeit der Großleitstelle-Oldenburger-Land erstreckt sich über vier Landkreise, zwei Städte und ca. 750.000 Einwohner. In der anschließenden Fragerunde stellten die Kinder unzähligen Fragen, die sie sich im Voraus aufgeschrieben hatten. Wie viele Menschen in der Leitstelle arbeiten, was sie machen, wenn es mal in der Leitstelle einen Notfall gibt oder wie schnell ein Rettungswagen am Einsatzort sein muss. All diese Fragen beantwortete Gülöz ausführlich und gab Tipps für richtiges Verhalten im Notfall. Um den Kindern die häufig bestehende Angst vor dem Notruf zu nehmen und diesen zu üben, simulierten Sie und Ihr Kollege Oliver Stöcker gemeinsam mit der Gruppe einen Notfall inklusive (echtem) Notruf. Während ein Teil der Gruppe die Erste Hilfe an einer Übungspuppe durchführte, begleitete der andere Teil die Notrufannahme und erfuhr, welche Mittel den Disponentinnen und Disponenten zur Verfügung stehen. Oliver Stöcker erklärte ihnen dabei, wie er die einzelnen Rettungsmittel alarmiert und wie er Anrufer bei Hilfeleistungen unterstützt. Der anschließende Blick in die Leitstellenräume, in denen die echten Notrufe eingehen, durfte natürlich auf keinen Fall fehlen. Dort erklärte der zuständige Schichtführer den jungen Ersthelfern seine Aufgaben und den Arbeitsalltag der Disponentinnen und Disponenten. An mehreren Arbeitsplätzen nehmen die Mitarbeiter der jeweiligen Schicht die Notrufe aus dem Einzugsgebiet an, Leuchtsignale an den Tischen signalisieren hierbei wer aktuell im Gespräch oder einem Einsatz gebunden ist. Innerhalb von 90 Sekunden nach Beginn eines Notruftelefonats muss das erste Einsatzfahrzeug, je nach Fall, von der Leistelle alarmiert worden sein, weitere 15 Minuten später muss es bereits am Notfallort eintreffen, so schreibt es die Hilfsfrist vor. Modernste Technik unterstützt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei, und gemeinsam sorgen sie für schnelle Hilfe bei Unfällen, akuten Erkrankungen oder anderen Schadenslagen. Mit dem Besuch in der Leitstelle ging für die Juniorhelfer/innen der Grundschule Lange-Straße in Ganderkesee ein Wunsch in Erfüllung, einmal dort sein, wo der Notruf 112 angenommen wird. Nun wissen sie im Notfall genau, was sie beim Absetzten eines Notrufes beachten müssen. Die Großleitstelle-Oldenburger-Land informiert immer wieder durch verschiedene Kanäle über das Thema Notruf, da einige Irrtürmer in der Bevölkerung häufig noch weit verbreitet sind. Gerade eingehende Notrufe von Kindern stellen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter meist eine besondere Situation dar, daher sind solche Besuche eine gute Möglichkeit, Kinder, Schüler und Jugendliche mit dem Thema Notruf vertraut zu machen.